spielerisch ❀ sinnlich

Wir sind da mit allem, was in uns ist und zeigen unsere Impulse und Grenzen, die wir im Moment spüren.

Wie würde sich das anfühlen:
Wir kommen zusammen zum Tanzen
wir begegnen uns
wir schauen uns in die Augen
wir teilen Kontakt, Berührung, Nähe …
wir sind wild, sanft, frech …
neugierig, zurückhaltend, spielerisch …
und wir haben keine Angst, dass etwas geschieht, was wir nicht wollen

Was bedeutet für Dich Freiheit?
und was Verbundenheit?
 

Vereinbarungen

Es gibt zwei Intentionen, die wir miteinander vereinbaren:

1. Impulse und Grenzen. Wir folgen ehrlich unseren Impulsen und zeigen unsere Grenzen! Spüre deine wahren Impulse und folge ihnen ehrlich und ohne zu zögern. Gib stets Feedback und kommuniziere deine Grenzen klar und ohne zu zögern. Mithilfe der Ampelfarben kannst du in einem kurzen Wort sagen, was du fühlst:
  Ampel        Kontaktsignale  

grün = schön gerne mehr!
gelb = okay eher langsam!
rot = stopp lieber anders!

2. Hier und Jetzt ohne Folgen. Wir bewerten und erwarten nichts und lassen die Zukunft frei! Wenn wir miteinander tanzen, erwarten wir nicht, daß wir uns küssen und auch nicht, daß wir Telefonnummern tauschen oder miteinander nach hause gehen – es bedeutet nur, dass wir beide gerade miteinander tanzen wollen – was jetzt ist, hat keinen Einfluss darauf, wie wir uns in Zukunft begegnen – alles was wir hier erleben, bleibt unter uns, wir erzählen nichts Persönliches weiter!

Diese Vereinbarungen helfen uns, Erwartungen und Angst loszulassen und gemeinsam ins Hier und Jetzt einzutauchen, in den Flow des Augenblicks. Jeder Mensch in diesem Raum ist ein Geschenk für alle anderen, so wie er ist, in aller Verrücktheit, Verspieltheit und Einzigartigkeit. Wir feiern jeden Einzelnen, wir feiern die Erde und die Verbundenheit unter uns allen.
 

 
 
Kontaktsignale

Falls sich für dich etwas unangenehm anfühlt, ist es deine Aufgabe, möglichst freundlich stopp zu sagen oder mit den Kontaktsignalen Feedback zu geben! Wenn wir sicher sind, daß jeder für seine Grenzen selbst Verantwortung übernimmt und das Berühren einer Grenze willkommen ist, dann können wir uns erlauben, unseren Impulsen in Begegnungen frei zu folgen: ob tänzerisch, spielerisch oder auch erotisch. Wir beginnen alles langsam und geben den anderen stets die Chance, Feedback zu geben oder die Begegnung zu verlassen.

gelb = okay als Reaktion bedeutet: “eher langsam, intensiviere nicht, sei achtsam mit mir!”. Hörst du ein rot = stopp,  dann geh aus dem Kontakt und ihr bedankt euch beide: dies ermutigt, Grenzen zu berühren und zu zeigen. Frage, was das rot ausgelöst hat, spürt kurz in die Erfahrung hinein, dann kann die Begegnung weitergehen. Sage lila = pause,  um ein Angebot abzuweisen oder mitzuteilen, dass du den Kontakt jetzt verlassen möchtest, später aber vielleicht wieder offen bist. Wenn du zu einem Teilnehmer heute keinen Kontakt mehr möchtest, sage zu ihm schwarz = adieu, vorerst nicht!  Verwende auch schwarz  freundlich, vielleicht geschah das für Dich kritische Verhalten unbewusst.  weiß = reset, alles offen!   hebt ein zuvor gesagtes schwarz  wieder auf. Mit  blau = perfekt, immer weiter!   und   grün = schön, gerne mehr!   beflügelst Du die Impulse deiner Tanz- oder Kuschelpartner.

Ankommen

Ab 18 Uhr ist geöffnet zum Umziehen, Begrüßen, Kontakte knüpfen, Einstimmen. Bequeme Tanzkleidung und Wasserflasche sind empfohlen, Snacks fürs Redereich willkommen. 18:30 Uhr müssen alle da sein, für die Liebe tanzen neu ist, zur Vorstellung, bei der wir die beiden Vereinbarungen erklären.

Beim Ampelspiel zu zweit geht es darum, Impulse und Grenzen erfahrbar zu machen und die Farbsignale zu verwenden. Die aktive Person spürt Kontaktimpulse und folgt ihnen langsam, die passive Person spricht alle 10 Sekunden eine der Ampelfarben aus. Verwende rot  stets rechtzeitig, um anzuzeigen, dass eine Grenze berührt, aber noch nicht überschritten wurde! rot  bedeutet dann nicht, dass der Aktive unsensibel oder falsch ist, denn das Berühren einer Grenze ist auch willkommen! Erst wenn wir uns gegenseitig erlauben, Grenzen zu erforschen, können wir unsere wahren Freiräume erfahren. Alle Ampel- bzw. Kontakt-Signale werden als freundliches, wertschätzendes Feedback verwendet.

Dein Partner vom Ampelspiel ist dein Buddy oder Vertrauter für diese Veranstaltung, d.h. ihr könnt euch immer wieder connecten, wenn ihr ein Gespräch oder eine Umarmung braucht. Solltest du nicht bis zum Ende bleiben, erzähle gerne deinem Vertrauten, warum du gehst.

Wer die Vereinbarungen schon gut kennt, kann um 19 Uhr dazukommen. Jetzt beginnen wir gemeinsam den Abend. Es gibt keinen Nacheinlass! Am Anfang geht es um die Verbindung mit dir selbst, deinen Empfindungen und Gefühlen. Kannst du mit dir alleine zufrieden sein und dir selbst das geben, was du dir von anderen wünschst? Kannst du dir selbst dein bester Liebhaber sein? Genieße den ersten Tanz nur mit dir!

Für das in Kontakt gehen bieten wir ein paar Ideen an: gemeinsam durch den Raum krabbeln und rollen, zwischen anderen hindurch schlüpfen, in Augen blicken, Bewegungen der anderen spiegeln oder sich inspirieren lassen, sich fast berühren, ein Fingerkuppen-Duett, ContactImpro, mit geschlossenen Augen zufällig einen Partner finden, tanzen zu dritt, …

Musik

Zwei Wellen von zarten Tönen über bekannte Weltmusik-Lieder hin zu wilden Beats. Zwischendurch gibt es meist Livemusik. Immer mal wieder macht die Musik eine Pause und wir laden zum Innehalten und Nachspüren ein. Wie geht es dir jetzt? Bist deinen Impulsen wirklich gefolgt? Konntest du “rot” sagen, wenn du es wolltest? Fühlst du dich mit der Person mit der du gerade bist wohl? Was möchtest du im Moment ändern oder was willst du noch erleben?

Sharing

Nach 22 Uhr wird die Musik ruhiger und führt uns langsam zum Chillout: Nimm dir eine Matratze und genieße die letzten leisen Melodien. Entweder alleine für dich oder mit anderen kuschelnd. Falls du zu jemandem dazu kommen willst frag einfach nach, ob es sich gerade stimmig für den anderen anfühlt.

Um etwa 22:30 Uhr gibt es ein den Abend abrundendes Sharing im Kreis. Erzähle kurz welche besonderen Erlebnisse du hattest, was schön war und was schwierig, welche Gefühle da waren und wie es dir jetzt geht: im Austausch entsteht Verbindung! Außerdem kannst du nach WG-Mitbewohnern, Umzugshelfern oder Massageaustausch fragen: mit Unterstützung ist das Leben so viel leichter und freudvoller! Alles was du hier erlebt hast, soll in diesem geschützten Raum bleiben, erzähle nichts Persönliches über andere außerhalb der Veranstaltung weiter.

❀ spielerisch

Im Contactspace zeigst du: “Ich bin offen für Kontakt und lade alle ein, mit mir zu improvisieren!” Wenn du in Kontakt gehen magst, kannst du dies mit einer leichten Berührung signalisieren: es spielt dabei keine Rolle, ob der andere gerade alleine tanzt oder schon in Kontakt ist. Tanzkontakte enstehen in der Regel nicht über die Augen, sondern durch eine leichte Berührung, die den anderen in der Bewegung nicht stört. Wenn du berührt wirst, erinnere dich an deine Einladung, bewerte nicht, sei offen und spüre, wie du diese neue Begegnung für dich stimmig gestalten kannst. Die Tanz-, Bewegungs- und Begegnungszone soll gesprächsfrei bleiben, erlaubt sind nur die Ampelworte, kurze Rückmeldungen und Einladungen.

Im Soloversum wird kein Kontakt aufgenommen. Hier sind weder Worte noch Berührungen erlaubt, du kannst alleine tanzen oder pausieren und einer Begegnung nachspüren. Nutze den Raum nicht dafür, andere zu beobachten, sondern nimm dir Zeit für dich!

Die Kuschelwiese lädt zum Berühren, Massieren oder Chillen ein. Frage erst, bevor du dich irgendwo dazu legst oder in Kontakt gehst und beachte Ampelsignale.

In die Abholzone kannst du gehen, wenn du dich einsam fühlst oder du einfach ein Experiment wagen magst. Dort wirst du gesehen und jeder der Lust hat, kann dich einladen auf eine Begegnung. Wenn du es besonders spannend haben willst, nutze eine der Augenbinden, die dafür bereit liegen. Somit weißt du nicht, wer dich auf die Tanzfläche entführt und erlebst eine Vertrauensreise der besonderen Art. Solltest du eine Person aus der Abholzone mitnehmen, bist du ihr “Angel“ und verantwortlich für sie. Bleibe mit ihr in Kontakt, bis sie die Augenbinde ablegt oder du sie wieder in die Abholzone zurückbringst. Haltestelle, Blickfeld und Kleidertausch sind weitere optionale Zonen – lass dich überraschen!

Das Redereich: Anders als in den zuvor genannten Zonen ist Sprechen im Redereich erwünscht. Du kannst Menschen bitten, mit dir hierher zu kommen, um zu reflektieren oder Gefühle mitzuteilen. Achte darauf, dass du von dir selbst sprichst und das Verhalten anderer nicht vorschnell bewertest. Was hat eine Person oder eine Handlung bei dir ausgelöst?

❀ politisch

Wir glauben, dass es an der Zeit ist, menschenwürdige Gemeinschaften zu bilden, in denen jeder Platz hat und beitragen kann zur Entwicklung einer Kultur des Friedens und Miteinanders, welche die Natur und das gesamte Ökosystem der Erde erhält und das Leben für unsere Kinder und Enkel nicht nur erträglich, sondern wundervoll macht. Dich selbst und Deinen authentischen Ausdruck im Tanz zu finden, kann ein bedeutsames Element für diese Vision sein.

❀ sinnlich

Beim Liebe tanzen darf alles passieren, was den im Kontakt Beteiligten einvernehmlich gefällt. Es ist möglich, nackt oder auch erregt zu sein, ohne Orgasmen als Ziel. Nicht stattfinden soll sexueller Verkehr. Alle Menschen ab 18 jeder Herkunft und Orientierung sind willkommen!

💞 🏖️ 🌞🍀💃💝

Ecstatic Contact ist eine Variante von Liebe tanzen: Intuitive Contact Ecstatic Improvisation. Die Absicht ist es, frei tanzend, entspannt und authentisch spielerisch zu forschen und bei sich selbst anzukommen. Diese Einladung von Irina Livija zeigt ein Beispiel.

Liebe tanzen wurde von Silvana Del Rosso und Christopher Gottwald entwickelt. Christopher ist Schauspieler, Regisseur, Vater, hält in Berlin und anderen Städten Vorträge und Workshops zu Polyamorie, Intimität und Sexualität, ist Veranstalter von Polyrunden, Liebe tanzen, free jam, .. er sagt:

“Seit 15 Jahren beschäftige ich mich mit alternativen Beziehungsformen, Tantra und bewusster Sexualität. Als Schauspieler, Contact-Improvisationstänzer und Sexological Bodyworker genieße ich bewusste körperliche Arbeit mit Bewegung, Berührung und Begegnung: Was passiert, wenn wir ehrlich zueinander sind? Wenn wir Impulse zeigen und Grenzen setzen? Und wenn Gefühle und Sexualität Kräfte sind, die wir zeigen und nutzen… Es geht mir dabei darum, mit all diesen Themen offen und ehrlich umzugehen, mit Neugier die eigenen Gefühle und die der anderen anzunehmen, um so miteinander Freiheit und Verbundenheit zu erleben und in Liebe durchs Leben zu tanzen. Ich will eintauchen in etwas, das größer ist als die Summe von uns allen.”

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